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Subsections

3.5 Verträglichkeit mit den zugrundeliegenden Konzepten

Das Konzept der geschachtelten dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen wurde in diesem Kapitel als Integrationskonzept aus den beiden zugrundeliegenden Konzepten der geschachtelten dynamischen Aktionen und der dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen entwickelt. Ebenso basiert auch das kooperative Sperrverfahren zur Realisierung des Integrationskonzepts auf dem geschachtelten Sperrverfahren und dem flachen kooperativen Sperrverfahren. Das Integrationskonzept und das geschachtelte Sperrverfahren wurden beide mit dem Ziel entwickelt, neben der geleisteten Integration von Auftrags- und Kooperationsprinzip auch mit den zugrundeliegenden Konzepten und Sperrverfahren verträglich zu sein. Dieser Aspekt wird in diesem Abschnitt untersucht. Dazu werden die Eigenschaften des Integrationskonzepts und der beiden zugrundeliegenden Konzepte verglichen und darauf aufbauend wird die Verträglichkeit des kooperativen Sperrverfahrens gezeigt, indem angegeben wird, wie das Verhalten der beiden zugrundeliegenden Sperrverfahren simuliert werden kann. Im anschließenden Kapitel 4 wird die hier dargelegte Verträglichkeit formal durch Einbettung der geschachtelten dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen in das in [Mock 1994] entwickelte formale Modell für dynamische Aktionen nachgewiesen.

3.5.1 Dynamische Aktionen für kooperative Anwendungen

Die dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen sind dem Integrationskonzept sehr ähnlich, allerdings besteht ein zentraler Unterschied: Die Schachtelungsstruktur der dynamischen Aktionen fehlt, da das Auftragsprinzip nicht realisiert werden soll. Die Strukturierung der Kooperationspartner in Kooperationsgruppen ist in beiden Konzepten vorhanden.

Aufgrund der fehlenden Schachtelungsstruktur ist auch der Mechanismus der Objektkontrolle nicht vorhanden, dessen Hauptaufgabe ist, Ergebnisse von Auftragnehmern zu verbergen. Die Erweiterung der Objektkontrolle auf Kooperationsgruppen hingegen würde auch bei flachen dynamischen Aktionen die Kooperation vor Unterbrechungen von außerhalb der Kooperationsgruppe schützen. Diese Möglichkeit des Unterbrechungsschutzes fehlt im Konzept der dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen.

Beide Konzepte besitzen als Konsistenzkriterium die dynamische kooperative Serialisierbarkeit und setzen daher auch das gleiche dreiphasige Verhalten der dynamischen Aktionen voraus. Aufgrund des gleichen Serialisierbarkeitskriteriums ist in beiden Konzepten für die einzelnen dynamischen Aktionen die Menge der zugreifbaren Objekte in den einzelnen Phasen gleich, und Kooperation ist im gleichen Umfang möglich.

Im Integrationskonzept gibt es also zusätzlich zum Konzept der dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen drei weitere Eigenschaften: eine Schachtelungsstruktur der dynamischen Aktionen, die Mechanismen der Objektkontrolle für ,,normale`` dynamische Aktionen und die Objektkontrolle für Kooperationsgruppen. Dabei ist die Objektkontrolle für ,,normale`` dynamische Aktionen nur gemeinsam mit der Schachtelung sinnvoll, während die Objektkontrolle für Kooperationsgruppen auch unabhängig von der Schachtelung eingesetzt werden kann.

Sperrverfahren

Ein Vergleich des kooperativen Sperrverfahrens und des flachen kooperativen Sperrverfahrens zeigt, daß das kooperative Sperrverfahren dem flachen kooperativen Sperrverfahren entspricht und einige weitere Mechanismen für die Durchsetzung der zusätzlichen Eigenschaften des Integrationskonzepts aufweist. Dies sind die Möglichkeit, Sohnaktionen zu erzeugen, die zwei Ebenen der Sperren, Vergaberegeln, die die Schachtelung berücksichtigen, und die Möglichkeit, kooperative Sperren auch für Kooperationsgruppen zu erwerben. Das flache kooperative Sperrverfahren läßt sich im kooperativen Sperrverfahren simulieren, indem genau diese Mechanismen nicht oder nur nach festen Regeln benutzt werden. Im einzelnen müssen sich für eine Simulation alle dynamischen Aktionen zu folgenden Einschränkungen konform verhalten:

3.5.2 Geschachtelte dynamische Aktionen

Die Verträglichkeit der Konzepte der geschachtelten dynamischen Aktionen und der dynamischen Aktionen für kooperative Anwendungen ist schwieriger aufzuzeigen, da diese auf unterschiedlichen Konsistenzbegriffen aufbauen. Das Integrationskonzept basiert auf der dynamischen kooperativen Serialisierbarkeit, während die geschachtelten dynamischen Aktionen auf der Serialisierbarkeit von Aktionsbäumen basieren und Kooperationsgruppen dort gar nicht zur Strukturierung der dynamischen Aktionen benötigt werden. Läßt man nur einen Aktionsbaum pro Kooperationsgruppe zu, garantiert auch das Integrationskonzept die Serialisierbarkeit von kompletten Aktionsbäumen. Allerdings wird im Konzept der geschachtelten dynamischen Aktionen auch die Serialisierbarkeit von Teilbäumen gefordert, deren Wurzeln Brüder sind. Hierzu gibt es im Integrationskonzept keine direkte Entsprechung, da dort keine weiteren Serialisierbarkeitsforderungen innerhalb von Kooperationsgruppen aufgestellt werden können. Wie gleich beschrieben, läßt sich die Serialisierbarkeit von Brüdern aber mit Hilfe der Objektkontrolle realisieren.

Das Konzept der geschachtelten dynamischen Aktionen erfordert, daß alle Änderungen, die eine Sohn-Aktion durchführt, zuerst nur für den Vater sichtbar sind. Der Mechanismus der Objektkontrolle im Integrationskonzept kann dieses leisten, ist aber deutlich flexibler, indem er zum Beispiel auch nur einige Änderungen des Sohnes verbergen kann. Mit der Objektkontrolle können auch alle Änderungen, die von dynamischen Aktionen innerhalb eines Teilbaums gemacht werden, nach außen verborgen werden. Wenn die Objektkontrollen zweiphasig vergeben werden, d. h. wenn bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nur Objektkontrollen angefordert und danach nur freigegeben werden, ist dadurch die Serialisierbarkeit von Brüdern gewährleistet.

Sperrverfahren

Zwischen dem kooperativen und dem geschachtelten Sperrverfahren gibt es einige Unterschiede, die überwunden werden müssen, um das geschachtelte Sperrverfahren im kooperativen Sperrverfahren zu simulieren. Dabei zeigt sich auch, daß eine komplette Simulation nicht möglich ist, da für das Vererben von Sperren im geschachtelten Sperrverfahren kein Äquivalent im kooperativen Sperrverfahren existiert.

Folgende Punkte müssen bei der Simulation beachtet werden:

Zusammengefaßt läßt sich das geschachtelte Sperrverfahren im kooperativen Sperrverfahren unter folgende Einschränkungen simulieren:


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Armin Kruse- HTML version created 7/25/1997